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Wadi Disah Saudi Arabien

Die Landschaft von Saudi Arabien wird durch die Rub Al-Khali geprägt – immerhin die größte Sandwüste der Welt. Daher konnten sich in der Geschichte Menschen nur dort niederlassen, wo es einen der seltenen gesicherten Zugang zu Trinkwasser gab, den sogenannten Oasen. Entlang dieser Siedlungen hat sich das lukrative Handelsnetz auf der Arabischen Halbinsel aufgespannt. Dadurch kamen die Menschen hier zu großem Wohlstand und es sind wunderschöne Ortschaften mit spannender Geschichte entstanden.

In der modernen Gesellschaft spielen natürliche Wasservorkommen allerdings kaum noch eine Rolle. Menschen ziehen in die großen Metropolen auf der suche nach besseren wirtschaftlichen Bedingungen. Daher verwaisen die meisten der historischen Oasenstädte, wodurch auch die wartungsbedürftigen Gebäude aus Holz, Stroh und Lehm nach und nach verfallen.

Trivia: viele moderne Städte des Landes sind beinahe vollständig von energieintensiven Entsalzungsanlagen zur Gewinnung von Trinkwasser abhängig. In Dschidda stammen 97% des Trinkwassers aus dem Meer!

Ushaiqer Heritage Village
Gassen im Ushaiqer Heritage Village

Doch in den vergangenen Jahren hat die Regierung das Potential des Tourismus erkannt und begonnen, einen Teil ihres kulturellen Erbes zu restaurieren und für internationale Besucher zugänglich zu machen. Ein Plan, der aufgehen könnte. Denn das riesige Land hat zwischen all den Abschnitten karger Wüstenlandschaft so einiges zu bieten. Lange Zeit war es für nicht-Muslime beinahe unmöglich, hierher zu reisen. Für mich behält dieser „der verbotene Apfel“ Effekt bis Heute eine mysteriöse Ausstrahlung, die mich in ihren Bann gezogen hat.

Und Saudi Arabien enttäuscht nicht!

Autofahren in Saudi Arabien

Mit einer Fläche von mehr als 2 Millionen km² ist Saudi Arabien beinahe 6-mal so groß wie Deutschland. Die Distanzen zwischen den Highlights des Landes sind enorm und der öffentliche Fernverkehr ist da keine große Hilfe. Es gibt zwar Züge zwischen Jeddah, Medina und Makkah. Und auch Busse, die Riyadh mit der Küstenregion verbinden. Allerdings sind die Fahrzeiten durchaus sporadisch.

Wer wirklich flexibel durch das riesige Land reisen und seine Schätze abseits der Hauptstraßen entdecken möchte, kommt um einen Mietwagen nicht herum. Auch innerhalb der Städte ist man als Fußgänger häufig aufgeschmissen – Bürgersteige und Fußgängerzonen sucht man meist vergeblich. Auch hier ist das Auto unabdinglich!

Ein paar Fakten zum Fahren in Saudi Arabien:

Man fährt auf der rechten Straßenseite
Die Straßen sind modern und das Netz hervorragend ausgebaut
Kostenlose Parkplätze findet man überall
Geschwindigkeitsbegrenzungen sollten eingehalten werden. Es gibt im Land vermutlich mehr Blitzer als Einwohner. Auf der 1.000km langen Strecke Riyadh - Najran haben wir ca. 40 Blitzer gezählt.
Der Fahrstil der Saudis ist etwas gewöhnungsbedürftig. Wo Platz ist, wird gefahren und am Blinker bilden sich Spinnweben. Wichtigste Regel: Wer die Nase vorn hat und die Spur wechseln will, wird auch reingelassen.
Einen Allradwagen braucht man nicht. Alle Orte entlang meiner Route sind mit einem normalem PKW erreichbar

Ich greife für Mietwagen immer auf eine Option mit Vollkaskoversicherungen ohne Selbstbeteiligung zurück. So bin ich einfach entspannter unterwegs, ohne mir Sorgen über etwaige Dellen oder Steinschläge auf unbefestigten Straßen machen zu müssen. Für den Preisvergleich empfehle ich Check24, da man hier die Art der Versicherung schon transparent bei den Suchfiltern auswählen kann: hier suchen

Unterkünfte

Saudi Arabien hat bisher keine gute Infrastruktur für Backpacker. Das gilt sowohl für den Transport, als aber auch für Unterkünfte. Hotels sind in der Regel nicht für weniger als 50€ pro Nacht zu haben. Selten gibt es günstigere Optionen, das sind aber meist geteilte Arbeiterwohnungen, die einen wirklich niedrigen Standard bieten.

Campen ist außerhalb der Großstädte eine Möglichkeit, auch Saudis machen das sehr gern. Da ich aber selbst nicht mit dem Zelt unterwegs war, kann ich hier keine Tipps aus eigener Erfahrung geben.

Durch Couchsurfing lassen sich die Kosten für Übernachtungen ebenfalls gering halten und gleichzeitig fantastische Erfahrungen mit Locals machen. Ich hatte selbst auch bei Wadi Disah in Tabuk einen Couchsurfing Host. Der Abend bei ihm war mit Sicherheit eines der tollsten Highlights meiner Route durch die Arabische Halbinsel.

Ansonsten ist es aber schon so, dass Booking.com eine Vielzahl von Unterkünften in jeder Region anbietet. Es sind nicht immer Hotels, häufig auch Wohnungen. Achtung: Saudis sind recht kritisch bei Bewertungen und vergeben generell recht wenige Punkte. Daher sind Hotels mit einer Bewertung von 6/10 teilweise noch durchaus in Ordnung!

Meine Route durch Saudi Arabien

Ich war für drei Wochen in dem Land unterwegs und habe alle Orte selbst besucht, die ich nachfolgend zeige. Das ist allerdings wie zuvor angesprochen ausschließlich mit einem eigenem Fahrzeug möglich (oder eben einer Mischung aus Bussen, Zügen und per Anhalter in deutlich längerer Zeit). Meine Route kann man natürlich noch nach belieben erweitern und zum Beispiel die Ostküste besuchen.

Tag 1 & 2: Najran und die Lebkuchenhäuser

Emarah Palast Najran Saudi Arabien
Auf Erkundung im Emarah Palast

Najran ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Südwesten des Landes und grenzt direkt an den Jemen. Für mich war die Stadt daher besonders interessant, da sich hier viele kulturelle und architektonische Ähnlichkeiten finden lassen. Der Emarah Palast wirkt wie aus Lebkuchen gebaut und ist zweifelsohne eines der schönsten Gebäude des Landes. Das Stadtgebiet ist gesäumt von vielen weiteren Gebäuden in diesem so typischen Stil für diese Region und somit ein hervorragender Einstieg in die Reise durch Saudi Arabien.

Fahrt Riyadh – Najran: 1.000km, ca. 10h

Unterkunft

Gut & Günstig:

Jenaan Furnished Apartments
Gute Lage in ruhige Seitenstraße. Shopping Mall direkt gegenüber für Selbstversorger. Hat sogar eine kostenfrei nutzbare Waschmaschine.
Ca. 60€ / Nacht für ein Apartment mit bis zu 4 Betten.

Mittlerer Standard:

Golden Nights Hotel
Ca. € 110 / Nacht für ein Doppelzimmer mit Frühstück.

Einfach mal gönnen:

Levant Hotel
Schickes Hotel etwas außerhalb des Trubels. Suite ab 220€ pro Nacht mit Frühstück.

Tag 3 & 4: Abha und die historischen Siedlungen wie Dharan Al-Janub und Rijal Alma

Lehmhäuser Dharan Al Janub Saudi Arabien
Ausblick über die alte Siedlung

Weiter geht die Fahrt in das Gebirge nördlich von Najran in die Provinz Asir. Die Fahrt entlang der Serpentinen entlang der höchsten Berge des Landes ist bereits atemberaubend, immer wieder tun sich tolle Ausblicke über das karge, von rot-schwarzem Vulkangestein geprägte Land auf.

Auf dem Weg nach Abha, der Hauptstadt der Provinz Asir, lassen sich eine Reihe historischer Dörfer besuchen. Das größte und bekannteste ist Dhharan Al-Janub, welches aktuell aufwändig restauriert und für den Tourismus aufbereitet wird. Weitere interessante Optionen sind  Al-Jahamah, Al Khalaf und Tamniah. Auch in Abha selbst gibt es einiges zu entdecken. Die Stadt ist ein beliebtes Ausflugsziel für Saudis aus den heißeren Regionen, daher gibt es hier eine gute Auswahl an Hotels und Restaurants.

Das größte Highlight der Provinz ist für mich allerdings das Dorf Rijal Alma mit seinem ganz eigenwilligen architektonischen Stil aus schwarzem Stein mit den bunten Fensterläden.

Rijal Almaa Saudi Arabien
Rijal Almaa's bunte Fensterläden

Fahrt Najran – Abha: 260km, ca. 3h30

Fahrt Abha – Rijal Alma: 100km, ca. 1h30

Unterkunft

Gut & Günstig:

Qasr Aldabab Housing
Ca. 38€ / Nacht für ein Apartment mit 2 Betten.

Mittlerer Standard:

OYO Ramz Abha Apartments
Gute Lage, Innenstadt mit Sehenswürdigkeiten kann fußläufig erreicht werden. Apartments mit Küche.
Ca. 60€ / Nacht für ein Apartment mit 2 Betten

Einfach mal gönnen:

فندق جاردن ميلينيوم أبها

Modernes Hotel, Suite mit Whirlpool ab 160€ pro Nacht mit Frühstück.

Tag 5: Das Bergdorf Thee Ain

Thee Ain Saudi Arabien
Ausblick auf Thee-Ain

Thee Ain ist ein weiteres historisches Dorf, welches seit eingien Jahren von seinen Einwohnern verlassen wurde. Aus liegt auf einem Fels gebaut vor einer fantastischen Kulisse des Asir-Gebirges. Auch hier zeichnet sich wieder ein ganz eigener Baustil ab, ganz aus Stein und ohne Lehmfassaden. Der Besuch von Thee-Ain fühlt sich für mich wie ein Indiana Jones Film an. Denn einige Häuser lassen sich nur erreichen, in dem man einer schmalen Treppe von aus der Fassade herausragenden Steinen folgt. Teilweise kaum breiter als ein Fuß – da sollte man seine Höhenangst besser im Griff haben.

Fahrt Abha – Thee Ain: 290km, ca. 4h30

Unterkunft

Gut & Günstig:

Lota Suites
Ca. 75€ pro Nacht für ein Apartment mit 2 Betten.

Mittlerer Standard:

Al Faleh Hotel
Gute Lage, wenn man eh nur auf der Durchfahrt ist. Sonst nichts besonderes.
140€ / Nacht für ein Doppelzimmer

Einfach mal gönnen:

Opal Gardens

Schöne Chalets mit grünem Garten und Simming Pool. Wer länger Unterwegs ist und von Baha aus langsam die Gegend erkunden möchte, wird den Komfort schätzen. Eigenes haus ab 250€ / Nacht.

Tag 6, 7 & 8: Jeddah

Jeddah ist für mich neben der nabatäischen Stadt Hegra der Hauptgrund gewesen, nach Saudi Arabien zu reisen. Die Altstadt Al-Balad mit ihren Korallenhäusern und den aufwändig gestalteten Holzbalkonen hat mich einfach in ihren Bann gezogen. Und auch wenn meine Erwartungen groß waren, wurde ich doch keineswegs enttäuscht. Neben der Altstadt versucht Jedah aber auch über Superlative der Moderne auf sich aufmerksam zu machen. Der (ehemals) größte Fahnenmast der Welt, die höchste Wasserfontäne sowie das noch im Bau befindliche höchste Gebäude der Welt, um nur ein paar zu nennen.

Jeddah Al Balad
Roshan und Mashrabiyya

Hinweis zu Makkah

Auf dem Weg von Baha nach Jeddah kommt man unweigerlich an Makkah vorbei. Die Versuchung, in die allerheiligste Stadt des Islam zu fahren und der Kaba einen Besuch abzustatten ist groß. Allerdings ist Makkah für nicht-Moslems weiterhin tabu. Bereits viele Kilometer vor den Toren der Stadt wird man auf der Autobahn durch große Warnschilder auf eine weitläufige Umgehungsstraße umgeleitet, die erst kurz vor Jeddah wieder auf die eigentliche Autobahn zurückführt. Neben den eigentlichen Warnschildern gibt es auch sporadische Straßenkontrollen.

Natürlich ist es möglich, sich in die Stadt zu schmuggeln. Vor allem, wenn man die kleineren Zufahrtsstraßen wählt. Es ist aber weder legal, noch gewollt. Und auch wenn einige Reisende die Hinweise ignorieren und ihren eigenen Drang die Welt zu erkunden bzw. anzugeben über Regeln und Gefühle anderer stellen, kann ich davon nur dringend abraten.

Fahrt Abha – Jeddah: 480km, ca. 6h00 (wegen weitläufiger Umfahrung von Makkah)

Unterkunft

Gut & Günstig:

Abela Alhamra Jeddah
Apartments für 2 Personen ab 75€ pro Nacht

Mittlerer Standard:

Blue Diamond Hotel
Tolle Lage nahe des Corniche mit vielen Cafés und Restaurants in der Nähe.
Ca. 110€ / Nacht für ein Doppelzimmer mit Frühstück

Einfach mal gönnen:

Ritz Carlton Jeddah

Ein Traum aus Tausendundeiner Nacht.. und Preise, die ebenfalls aus dem Märchen zu stammen scheinen 🙂

Tag 9: Medina

Medina ist nach Makkah die zweitheiligste Stadt im Islam. Lange Zeit war der Besuch von nicht-Moslems auch hier verboten. Doch seit kurzem sind alle Besucher in Medina willkommen. Man kann sich in der Stadt frei bewegen und sich die verschiedenen Sehenswürdigkeiten auf eigene Faust anschauen. Nur der Zutritt zu den Moscheen selbst ist nicht gewollt. Wir waren in der Quba Moschee, wurden dann aber zügig nach draußen begleitet. Die Prophetenmoschee selbst ist von einem Zaun umgeben, die Zugangstore werden bewacht. Wir konnten aber immerhin das Treiben auf dem Hof mit seinen spektakulären Sonnenschirmen aus deutscher Herstellung beobachten.

Wir waren in medina nur auf der Durchreise auf dem Weg nach Al-Ula. Würde ich die Route neu Planen, hätte ich in der Stadt aber lieber einmal übernachtet, da die Fahrstrecken doch recht weit ist. Das Rua Al-Hijr Hotel nimmt anscheinend auch nicht-Moslems auf und bietet Zimmer mit direktem Blick auf die Prophetenmoschee.

Medina Saudi Arabien
Pilger gehen ihrem Gebet im Schutz deutscher Sonnenschirme nach

Fahrt Jeddah – Medina: 430km, ca. 4h20

Fahrt Medina – Al Ula: 330km, ca. 3h45

Tag 10 & 11: Al-Ula und Hegra

Jeder kennt die nabatäische Stadt Petra in Jordanien. Doch wer wusste, dass Saudi Arabien eine ganz ähnliche antike Stätte mit reich verzierten Felsengräbern dieses Volkes vorzuweisen hat? Hegra ist zweifelsohne die bekannteste Sehenswürdigkeit des Landes und definitiv lohnt sich der Flug auf die Arabische Halbinsel schon für einen Besuch hierher in Kombination mit der Altstadt von Jeddah.

Anders als in Petra wurden die Gräber hier nicht in eine Schlucht, sondern entlang der Fassaden freistehender Felsen gebaut. Leider kann man sich hier nicht frei bewegen, sondern die Stätte nur im Rahmen einer im Voraus gebuchten Tour besuchen. Also rechtzeitig planen!

Felsengrab Hegra Saudi Arabien
Ein Felsengrab in Hegra

Unterkunft

Al Ula hat leider kaum günstige Unterkünfte zu bieten. Es gibt nur Apartment-Komplexe im mittlerem Preisssegment oder coole Hotels / Camps in der felsigen Wüste für große Portemonnaies.

Mittlerer Standard:

Queen Hotel Al Ula
Ca. 150€ / Nacht für ein Apartment mit 2 Schlafzimmern

Einfach mal gönnen:

Caravan by Habitas 
Man übernachtet in ausgebauten Camper-Vans, wie der Name schon sagt. Mitten in der Wüste mit bergiger Kulisse. Sicherlich eine tolle Atmosphäre, wenn man sie sich leisten kann. Ab ca. 900€ pro Nacht für 2 Personen.

Tag 12: Wadi Disah

Wadi Disah ist ganz klar die Hauptmotivation für einen Ausflug in die Region Tabuk. Wadis sind ausgetrocknete Täler, die entweder einst einen ständigen Fluss führten – oder in denen sich nur zu bestimmten Zeiten im Jahr das Regenwasser sammelt. Im Wadi Disah gibt es fast das ganze Jahr durchweg kleine Rinnsale aus dem Gebirge kommend. Diese bilden zwar keinen Fluss in dem Sinne, halten aber den sandigen Boden feucht. Daher ist das Tal wie eine kleine Oase immergrün und ein sehr seltener Anblick im trockenen, von Wüsten überzogenen Norden Saudi-Arabiens.

Doch nicht nur die Oase macht das Wadi Disah zu einem der ganz großen Highlights auf einer Reise durch dieses geheimnisvolle Land. Die grüne Oase schlängelt sich durch wilde Felsformationen. Hohe und kahle Klippen aus ausgewaschenem Sandstein bilden hier eine der spektakulärsten Landschaften, die ich je gesehen habe.

Wadi Disah Saudi Arabien
Wadi Disah in Tabuk

Fahrt Al Ula – Wadi Disah: 300km, ca. 3h30

Unterkunft: Couchsurfing

Tag 13: Felsengräber von Al Bad und Wracks an der Küste

Die nordwestliche Region Tabuk ist bei Touristen noch nicht sonderlich bekannt. Dennoch gibt es gute Gründe, die weite Fahrt auf sich zu nehmen. Neben dem atemberaubenden Wadi Disah zählen dazu zum Beispiel eine weitere Nekropole der Nabatäer in Al Bad, als auch diverse Wracks entlang der nahegelegenen Küste am Roten Meer. Wir haben uns das Wrack des Catalina Wasserflugzeugs angeschaut und nebenbei auch ein paar gute Orte für eine Abkühlung im Meer gefunden.

Al Bad Nabatean tombs
Lohnenswerter Umweg: Felsengräber von Al Bad'

Fahrt Wadi Disah – Al Bad: 300km, ca. 3h30

Fahrt Al Bad – Flugzeugwrack: 90km, ca. 1h15

Fahrt Flugzeugwrack – Tabuk Stadt (Übernacht): 235km, ca. 2h30

Unterkunft

Ich war hier nur auf der Durchfahrt, auf dem Weg von der Küste in Richtung Dawmat al Jandal. Daher war fürs Hotel nur die Lage entscheidend: an der Straße und mit Restaurant. Meine Wahl gibt es allerdings nicht mehr, daher hier alternative Vorschläge.

Gut & Günstig:

Al Rawda Hotel
Günstige Unterkünfte sind schwer zu finden. Das Hotel gibt es ab 35€ für ein Doppelzimmer.

Mittlerer Standard:

Enala Tabuk Hotel
Schönes komfortables Hotel mit Restaurant. Gut, wenn man wie ich nur auf der Durchfahrt ist. Es gibt in Tabuk sonst eh nicht viel zu entdecken.
Ca. 100€ / Nacht für ein Doppelzimmer mit Frühstück.

Einfach mal gönnen:

Holiday Inn

Wenn es doch etwas schicker sein soll: internationale Kette mit schönen Zimmern ab 240€ pro Nacht mit Frühstück.

Tag 14: Festungsruine von Marid

Die Festung Marid ist ein Bollwerk der Verteidigung an der Kreuzung antiker Handelsstraßen im Norden des heutigen Saudi Arabiens. Die Anlage wurde vermutlich ursprünglich von den Nabatäern errichtet, welche in der nahegelegenen Oasenstadt Dumat al-Jandal einen Handelsposen unterhielten. Die Festung mitsamt historischer Wohnhäuser und Moscheen ist sehr gut erhalten und kann auf eigene Faust besucht werden. Um sie vor dem Verfall zu schützen finden allerdings auch umfangreiche Sanierungen statt, sodass nicht alle Bereiche zugänglich sind.

Ganz in der Nähe gibt es noch eine weitere Festungsruine, Zaabal in der Stadt Sakaka. Leider haben wir es aufgrund einer Autopanne nicht dorthin geschafft.

Marid Castle
Die Festung Marid in Dumat Al Jandal

Fahrt Tabuk Stadt – Marid Castle: 420km, ca. 5h00

Unterkunft

Gut & Günstig:

Al Farhan Hotel
Günstiges Hotel ab 45€ pro Nacht für ein Doppelzimmer.

Mittlerer Standard:

Adomato Hotel
Schöne große Zimmer, einige Restaurants in fußläufiger Entfernung. Das Doppelzimmer hat uns 80€ pro Nacht gekostet inkl. Frühstück.

Tag 15: Petroglyphen von Jubbah

Wieder ein langer Fahrtag auf dem Weg in das Landesinnere in Richtung Riyadh. Doch bevor der Roadtirp zu Ende geht, gab es noch den ein oder anderen spannenden Stop zwischendurch. Der erste liegt direkt an der Autobahn zwischen Dumat Al-Jandal und Riyadh: die Petroglyphen von Jubbah. Die meisten der Felszeichnungen hier sind gute Zehntausend Jahre alt und zeugen in beeindruckender Form, welchen klimatischen Wandel die Arabische Halbinsel durchlebt hat. Denn viele der Zeichnungen zeigen Tiere, die nahe des Wassers bzw. in Savannen leben – wie etwa den Vogelstrauß, der in dieser Region längst ausgestorben ist.

Petroglyphen in Jubbah
Berittene Jäger

Fahrt Marid Castle – Jubbah Petroglyphen: 250km, ca. 2h20

Fahrt Jubbah Petroglyphen – Shaqra: 540km, ca. 5h00

Tag 16: Das Ushaiqer Heritage Village

Das Dorf Ushaiqer ist von einer Mauer mit einer Reihe Wachtürmen umgeben. Durch eines der massiven Holztore gelangt man dann während der Öffnungszeiten in den eigentlichen Ort und kann nun beginnen, einfach wahllos durch die Straßen entlang zu schlendern und sich in dem Labyrinth der historischen Siedlung zu verlieren.

Typisch für Ushaiqer sind die braunen Lehmfassaden mit einer leicht rötlichen Färbung. Fenster und Türen sind nach obenhin dreieckig, genau wie die Zinnen auf allen Dächern. Alle Konturen und dekorative Elemente wie Säulen sind mit einem weißen Material überzogen, wodurch auch hier die Häuser wie Lebkuchen wirken.

Ein letzter, aber lohnenswerter Stop bevor es zurück nach Riyadh ging und wir unsere Reise beendet haben.

Ushaiqer Heritage Village
Moschee im Ushaiqer Heritage Village

Fahrt Shaqra – Ushaiqer: 20km, ca. 20 Minuten

Fahrt Ushaiqer – Riyadh: 200km, ca. 2h00

Unterkunft

Gut & Günstig:

Heritage Guesthouse Shaqra
Schick dekoriertes, einfaches Hotel. Wäre es damals verfügbar gewesen, hätte ich lieber hier übernachtet, als im Raoum Inn. Doppelzimmer für 40€ mit Frühstück.

Mittlerer Standard:

Raoum Inn Shaqra
Nichts besonderes, aber gut gelegen direkt gegenüber einer Shopping Mall mit Restaurants. Doppelzimmer ca. 75€ pro Nacht

Tag 17-19: Riyadh

Die letzten Tage haben wir in der Landeshauptstadt Riyadh verbracht. Leider war der Aufenthalt hier eine völlige Enttäuschung, die Stadt hat für mich überhaupt keinen Reiz. Verkehrschaos, etwas Prunk, Möchtegern Skyline – dafür kann ich mich nur wenig begeistern. Die wenigen Attraktion, die die Stadt bieten könnte, waren leider geschlossen. Dazu zählt die ursprüngliche Hauptstadt des neu gegründeten Landes Diriyya, welche zu dem Zeitpunkt noch restauriert wurde und währenddessen weitläufig abgesperrt war. Auch die tollen Klippen mitten in der Wüste Edge of the World waren aufgrund eines tragischen Unfalls temporär nicht zugänglich.

Lediglich das Nationalmuseum war wirklich toll gemacht und hat mich mit seinen Exponaten zur Geschichte des Landes und seiner Religion für beinahe einen ganzen Tag begeistern können. Das Museum liegt hier.

Comments:

  • Annett Franke

    23. September 2023

    Hallo Peter,
    Vielen Dank für den tollen Reisebericht von Saudi-Arabien. Dein Bericht hat uns jetzt schlussendlich für eine Reise in dieses Land überzeugt. Du hast uns so neugierig gemacht das mein Freund und ich im November für ca. 2 Wochen nach Saudi-Arabien fliegen. Wir waren schon vor einigen Jahren in den Nachbarländer Jemen und Jordanien. Auch wunderschöne Länder.
    Unser Plan von Jeddah nach Al Ula fliegen und dort ein Auto mieten, dann nach Dumat Al Jandal und Tabuk. Das Auto wieder abgeben und evtl mit dem Taxi nach Duba von da aus geht einmal die Woche eine Fähre nach Ägypten. Dort wollen wir nach ein paar Tage am Strand relaxen. Was meinst Du ? Ist die Reiseroute so machbar? Ich bin noch nicht sicher, vielleicht sollten wir auch von Jeddah besuchen und von dort mit dem Mietwagen los ?
    Viele Grüße aus Breisach
    Annett

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  • Simone

    8. Oktober 2023

    Hi Peter wow was für ein schöner Bericht und so tolle Fotos!! Das würde ich auch gerne mal machen. Ich stehe auch so unheimlich auf alte Architektur, ob jetzt in der Ferne oder in Europa (Festungen, Klöster, Schlösser; Burgen, Kirchen, Altstädte…). Ich kann Deine Begeisterung absolut nachvollziehen!!! Auch die Landschaftsbilder sind mega-beeindruckend. 😮 Ich hab mal noch einige praktische Fragen: Waren in Deinen Unterkünften die Bäder sauber? Ich bin da sehr special und habe da sonst so meine Probleme…. Und wäre es für eine Frau ratsam, während so einer Rundreise freiwillig Kopftuch zu tragen? Und immer kniebedeckt?? Braucht man den internationalen Führerschein zur Anmietung des Wagens (hab ich noch vom letzten Trip, muss aber mal sehen wann der abläuft)? Ich finde auch sehr gut was Du zu Makkah geschrieben hast, das man akzeptieren sollte dass man dort nicht erwünscht ist! Das ist doch kein „Sport“ sondern würde Anders-Religiöse beleidigen. Auch wenn es eine seltsame Regel ist. Wir lassen auch alle in unsere Kirchen. Aber ich würde es trotzdem natürlich respektieren. Liebe Grüße Simone

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  • Simone

    8. Oktober 2023

    Ich bins nochmal… Hast Du Dich denn dort sicher gefühlt? wann warst Du dort? Auf der Seite des österreichischen Bundesministeriums für internationale Angelegenheiten liest man „Hohes Sicherheitsrisiko (Sicherheitsstufe 4) im ganzen Land. Von nicht unbedingt notwendigen Reisen wird abgeraten. Die Bedrohung durch terroristische Anschläge ist durch aus benachbarten Konfliktzonen rückgekehrte saudische Anhänger von militanten Gruppierungen (Da‘esh/IS) weiterhin hoch. Noch 2014 wurden westliche Staatsangehörige auf offener Straße Opfer von Attentaten. In der zweitgrößten Stadt Jeddah ist es in den letzten Jahren wiederholt zu Anschlägen auf westliche Einrichtungen und Staatsangehörige mit Verletzten gekommen.“ Hast Du eine Bedrohung erlebt? Du schreibst dazu gar nichts, was ich ein bisschen seltsam finde? Liebe Grüße

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  • 4. Dezember 2023

    Ich werde deinen tollen Blogpost zur Vorbereitung unserer Reise nach Saudi nutzen. Habe vielen Dank für diesen tollen Blogpost!
    Viele Grüße
    Futzipelz

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