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Nicht Noch Ein Reiseblog

Málaga war der erste Stopp auf meinem zweiwöchigen Trip durch Andalusien im Rahmen meiner Sprachreise. Die Stadt liegt im immer sonnigen Süden Spaniens an der entsprechend genannten Costa del Sol. Da wundert es auch keinen, dass der Flughafen für die Stadtgröße überdimensioniert scheint und die Wegweiser zur Gepäckausgabe zuerst auf Deutsch angezeigt werden: jap, landen Touri-Bomber mit allerhand Strandurlaubern. Und das aus gutem Grund!

Und hier genau liegt Málaga

Die Stadt selbst bietet bereits weite Sandstrände und die angrenzenden Gemeinden laden weiter zum abhängen ein. Dank ihrer Lage am Mittelmeer sind die Sommer heißt und die Winter mild – man kann sich hier auch in der vermeintlichen Nebensaison noch größtenteils blauer Himmel und Temperaturen über 20° Grad sicher sein!

Aber auch – und vielleicht sogar vor allem – Kulturliebhaber hält Málaga beschäftigt. Die Stadt gehört zu den bedeutendsten der autonomen Region Andalusien und somit zieht sich ein spannender Mix aus maurischen und europäischen Einflüssen durch das Stadtbild und die Speisekarte.

Das römische Theater in Málaga am Fuße der maurischen Zitadelle Alcazaba

Meine Unterkunft: Chinitas Urban Hostel

Das Hostel befindet sich in bester Lage, direkt an einer großen Flaniermeile und am Plaza de la Constritutión. Von der Dachterrasse aus hat man einen herrlichen Blick auf die Kathedrale der Stadt – was ehrlich gesagt der Grund war, warum meine Wahl auf dieses Hostel fiel. Für 25€ übernachtet ihr hier im 4er Zimmer inklusive Frühstück.

Nichts für Frühaufsteher: Das Frühstück

dies wird in einem Café ein paar Gehminuten entfernt angeboten und besteht aus einem überschaubarem Ensemble von Kaffee, einem Schluck Orangensaft und zwei Toast wahlweise mit Marmelade oder einer Tomaten-Olivencreme (mega lecker!).
Es beginnt allerdings erst am 9 Uhr. Hätte ich das mal gewusst, bevor ich extra um 8 aufgestanden bin um den Samstag noch auskosten zu können, bevor es am Abend weiter nach Granada ging.
Naja sagen wir es mal so: vor 10 sind hier die Bürgersteige noch zur Reinigung hochgeklappt – ein Land für Langschläfer!

Überraschungsmoment

der Lichtschalter im Gemeinschaftsbad gewährt einem ca. 2 Minuten Helligkeit, bevor man ihn erneut betätigen muss.
Habe ich beim Duschen herausgefunden – und wenn ich das „Puta Madre“ aus der Nachbarkabine richtig interpretiere, ging es da nicht nur mir so 🙂

Der Ausblick von der Dachterrasse des Chinitas Urban Hostel in Málaga - ein Traum!

Und das waren meine Highlights in Málaga

Die Festung Gibralfaro

Wenn ich neu in einer Stadt bin, suche ich mir zunächst immer gern einen erhöhten Punkt um mir ein wenig Orientierung zu verschaffen (und damit der sportlich anstrengende Austieg schnell hinter mir liegt).

Also mache ich mich nach einem ausgiebigen Mittagsschlaf (der Flug ging ja schon um 6 Uhr – mitten in der Nacht quasi) langsam auf in Richtung der alten Burg Gibralfaro auf dem gleichnamigen Berg im Osten der Stadt.

Nach 20 Minuten massiv durchgeschwitzt oben angekommen erfreue ich mich am Defekt des Kassenautomaten und spare somit die 3,50€ Eintritt (katsching!).

Tipp: Übrigens gehören Gibralfaro und die Alcazaba zusammen. Eintritte kosten Einzeln jeweils 3,50€ oder beide zusammen 5,50€.

Moral beiseite: eine Stierkampfarena gehört einfach zum klassischen spanischen Stadtbild

Vom Inneren der Anlage bietet sich ein tolles Panorama in alle Himmelsrichtungen. Leider spielt das Wetter nicht ganz mit und man erkennt nur wenig der Sierra Nevada, die vor den Toren der Stadt liegt.

Der Blick auf die Stadt mit der Kathedrale, den Hafen und man erkennt die Berge der Sierra Nevada im Hintergrund
Die schmalen Wege der Außenmauern von Gibralfaro - nur nicht nach unten gucken..

Das Centre Pompidou Málaga

Ja richtig, Georges Pompidou expandiert und die Ausstellung moderner und zeitgenössischer Kunst findet in Málaga erstmalig einen Ableger außerhalb Frankreichs.

Nun bin ich bei der lieben Kunst nicht sonderlich bewandert, freue mich aber dennoch, den ein oder anderen Namen auf einem der Exponate schon mal gehört zu haben: Picasso und Chagall etwa.

Auffallend viele Ausstellungsstücke sind von polnischen Künstlern, die während der NS Zeit ums leben kamen. Entsprechend düster auch die Stimmung der Installationen untermauert von einem riesigen kreisenden Schädel ohne Augen, der eine Melodie wie aus einem Horrorfilm summt.

Das Museum liegt direkt an der Uferpromenade Muelle Uno, welche im Anschluss zum flanieren einlädt. Die Sicht auf die Hafenanlagen (die wirklich überraschend nah am Stadtzentrum liegen) ist wirklich klasse.

Außerdem wird es bei dem Wetter mal Zeit für einen Snack. Vom Hot-Dog Stand bis Häagen-Dazs ist alles dabei!

Trivia: wusstet ihr, dass der US-Amerikanische Firmenname Häagen-Dazs ein Kunstwort ohne Bedeutung ist? Geschaffen um den Amerikanern die Qualität europäischer Handwerkskunst vorzugaukeln. Toller Trick!

Das Alcazaba von Málaga

Die Zitadelle Málagas liegt am Fuße der Gibralfaro und grenzt direkt an die Altstadt. Das maurische Bauwerk Stammt aus dem 11. Jahrhundert und wechselte zunächst innerhalb der arabischen Welt mehrfach den Besitzer/Besetzer, bis es Ende des 15. Jahrhunderts wie der Rest Andalusiens durch die katholische Krone Spaniens erobert wurde.

Beim Besuch findet ihr hier vor allem viele Gärten und Wasserspiele, Rundbögen und große Höfe, die für die Araber so typisch sind.

Das Picasso Museum

Wusstet ihr, dass Pablo Picasso in Málaga geboren wurde? Naja, ich auch nicht!

Mitten in der Altstadt findet ihr das Picasso Museum in einem typisch andalusischen Gebäude, einem alten Palacio. Mit mehr als 200 seiner Werke aus verschiedenen Zeiten könnt ihr Picasso so auf seinem Werdegang folgen.

Tipp: Hier gibt es schnell lange Schlangen am Ticketschalter. Geht am besten früh am Morgen oder kauft euer Ticket vorab hier im Internet!

Die Kathedrale von Málaga

Oder auch: Santa Iglesia Catedral Basílica de la Encarnación

Die Kathedrale ist Málagas Herzstück und wirklich ein Prachtexemplar. Sie wurde vom 16. bis ins 18. Jahrhundert hinein über der ehemaligen Moschee des maurischen Viertels erbaut und weist somit Merkmale aus verschiedenen Epochen auf – vor allem aus Renaissance und Barock.

„Die Kathedrale von Málaga ist eine der prächtigsten Spaniens“

-Audioguide der Katedrale

Der Blick auf die Kathedrale von Málaga von der Dachterrasse des Marriot Hotels aus

Für 10€ erhaltet ihr einen Audioguide der euch entlang der Orgeln und des Altars sowie der zahlreichen Kapellen in den zwei Seitenschiffen mit Informationen versorgt.
Weiterhin erhaltet ihr Zugang zum Dach der Kirche – das solltet ihr unbedingt mitnehmen, wenn ihr wie ich einfach nicht genug von weitreichenden Ausblicken bekommen könnt.

Der Besuch auf dem Dach ist eine geführte Tour die immer zur vollem Stunde stattfindet – das solltet ihr also etwas in euren Zeitplan einbauen.

War sonst noch was?

Achja.. Tapas, Tapas, Tapas. Die kleinen Snacks sind so Vielfältig wie sonst kaum eine kulinarische Richtung. Und jede Bar hat so seine Spezialitäten. Daher lohnt es sich, immer mal weiterzuziehen um eventuell etwas neues zu entdecken.

Aber beachtet, dass es üblich ist, zu jedem Getränk auch einen kleinen Snack zu serviert zu bekommen – also zum Bier einen Teller Tomaten Reis. Zum nächsten Wein Fleischbällchen usw.. ihr werdet hier also schnell voll sein.

Tipp: mir hat es am Besten in „La Tranca“ geschmeckt. Klasse Auswahl und das alles zu absolut moderaten Preisen (fast alles zwischen 2 und 5€).

Na dann viel Spaß!

Comments:

  • U. Noack

    13. Oktober 2019

    Bekommt man direkt Lust, gleich in den Flieger zu steigen. Die Wanderung entlang der hohen Mauern würde ich auslassen. Super Bericht 👍😃

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