Argentinien ist berühmt und berüchtigt für viele Dinge. Die Heimat des feurigen Tango und nicht nur der Fußball ist hier Weltklasse, sondern auch die Steaks. Doch das Land, welches flächenmäßig fast so groß wie Westeuropa ist, hat so viel mehr zu bieten. Vom tropischen Norden mit den Ausläufern des brasilianischen Regenwaldes, über das kulturelle Zentrum Lateinamerikas in Buenos Aires, die Steakreiche La Pampa im Zentrum des Landes bis hin zum subpolaren Feuerland.
Mich hat es dabei vor allem in den Süden gezogen. Die Abgeschiedenheit und wilde, raue Landschaft Patagoniens und Feuerlands sind seit jeher Sehnsuchtsorte für Naturliebhaber mit den spektakulären Bergketten, Gletschern und den dichten Wäldern. Dabei suchen die zahlreichen abwechslungsreichen Wandermöglichkeiten weltweit ihresgleichen.
Patagonien bezeichnet eine Region im Süden Argentiniens und Chiles. Eine genaue örtliche Definition gibt es nicht, da es sich nicht um konkrete Bundesstaaten mit festgelegten Grenzen handelt. Dem Sprachgebrauch zufolge zieht sich der argentinische Teil vom Rio Colorado im Norden bis hin zur Magellanstraße im Süden.
Feuerland wird mitunter als Teil Patagoniens gelistet, taucht auf vielen Karten jedoch gesondert auf. Die Tierra del Fuego bezeichnet eine Inselgruppe südlich der Magellanstraße und ist die südlichste dauerhaft bewohnte Region der Welt.
Sowohl Patagonien, als auch Feuerland liegen sowohl auf argentinischem und chilenischen Territorium. Das macht das Reisen aber nur bedingt komplizierter, da Europäer für beide Länder kein Visum benötigen und man somit bequem zwischen den Seiten der Grenze wechseln kann.
Unterkunft – Für südamerikanische Verhältnisse mit ca. 15€ im Mehrbettzimmer recht teuer, häufig sind die Unterkünfte auch sehr abgelebt und haben ihre Besten Tage bereits lange hinter sich. Vor allem in Patagonien sind die Hostels eher für anspruchslose Wanderer ausgelegt, denn viel mehr als eine lauwarme Dusche und ein kleines Bett findet man kaum vor.
Tipp: Hostels lieber ohne Frühstück buchen. Das war bei meinen Unterkünften jedes Mal eine Enttäuschung und das Geld ist besser in einem der schicken Cafés um die Ecke investiert! Ausnahme: das Che Juan in Buenos Aires!
Lebensmittel – hier könnte man natürlich sparsam sein und in kleinen Bistros Empanadas für teils kaum mehr als 1€ pro Stück abgreifen. Es ist durchaus möglich, für 5-6€ durch den Tag zu kommen. Aber Hand aufs Herz, ich bin in Argentinien. Die Argentinier sind stolz auf ihre Steaks und das zu Recht. Und wirklich gute Filets oder Rumpfsteaks bekommt man im Restaurant auch schon ab 10€ pro 500g!
Tipp: In Argentinien ist es nicht notwendig, Trinkwasser zu kaufen! Am Besten eine Trinkflasche mitnehmen und diese entweder am Wasserhahn oder auf Wanderungen direkt in den Flüssen wieder auffüllen. Das ist mineralhaltige Wasser der Berge speist sich aus dem Regen und Schmelzwasser der Gletscher. Das ist gesund und spart Plastikflaschen!
Transport – Hier kommt es darauf an wieviel Zeit man mitbringt. Zwar hat Argentinien, wie ganz Lateinamerika, ein hervorragend ausgebautes Busnetz zu günstigen Preisen. Doch das Land ist so riesig, dass die meisten Fahrten etwa 24h dauern, selbst im überschaubaren Patagonien. Wer es wie ich eiliger hat, muss zum Flugticket greifen und bekommt kaum Tickets für unter 100€.
Eintritte – Mein Hauptaugenmerk der Reise lag auf Wanderungen in der atemberaubenden Natur. Das ist in der Regel kostenlos möglich. Einige Orte verlangen Eintritt: der Besuch beim Perito Moreno Gletscher, in Feuerland und den Wasserfällen von Iguazu zum Beispiel erleichtern das Portemonnaie um jeweils 800 AR$
Ohne An- und Abreise habe ich für die 21 Tage in Argentinien 1864€ ausgegeben. Daraus ergibt sich ein Tagesbudget von etwa 89€. Argentinien ist für mich ein verhältnismäßig teurer Trip gewesen. Fast die Hälfte und damit ein ungewöhnlich großer Teil meiner Ausgaben sind in den Transport geflossen, da ich häufig die kurzen und unkomplizierten Flugverbindungen den langen und anstrengenden Busfahrten vorgezogen habe.
Achtung: Öffnungszeiten und Bargeldvorräte der WU-Schalter begrenzt. Man muss also frühzeitig anstehen um noch Geld zu bekommen. In Iguazú gab es bei meinem Besuch keine Western Union Filiale!
Achtung: Auch als Folge der Inflation gibt es oft ein Tageslimit für Bargeldabhebungen von ca. 70€ je Bank.
30. Dezember 2019