Kirgisien – Kirgistan – Kirgisistan. Sind das Ausbaustufen des selben Landes? Alternative Namen?
Irgendwie führt jeder Reisende einen anderen Namen. Doch wir meinen alle das gleiche: Berge, Pferde und Nomaden.
Hier ein kleiner Überblick:
der Binnenstaat grenzt an Kazakhstan im Norden, China im Osten, Tajikistan im Süden und Usbekistan im Westen.
Bzw. 55% von Deutschland
Wechselkurs liegt bei 1 € : 78 Som (Stand Juli 2019)
Aber anders als z.B.in Usbekistan ist die Religion hier kaum präsent. Es gibt keine pompösen Moscheen und auch Verschleierungen habe ich nicht vorgefunden.
Trivia: Die Amtssprache ist zwar Kirgisisch. Dennoch dominiert auch hier Russisch als gängige Sprache für Unterkünfte und Restaurants. In Bishkek sprechen viele Russisch sogar als erste Sprache!
Tipp: Außerhalb des Hostels wird es mit Englisch schwer. Ich habe mich Abends hingesetzt und das Kyrillische Alphabet gelernt. So findet man zumindest die richtige Mashrutka und kann bekannte Gerichte auf den Speisekarten entziffern.
Kirgistan ist ein wahres Mekka für Wanderer. Das ganze Land liegt im Tianshan Gebirge, einem Ausläufer des Himalaya und liegt im Schnitt auf etwa 1500m Höhe! Es gibt auch keine Große Urbanisierung – denn die lokalen Völker sind ursprünglich Nomaden. Lediglich unter den Sowjets gelangten einige Ortschaften zu ihrer heutigen Größe, wie etwa die Hauptstadt Bishkek.
Außerhalb findet ihr unbeladene alpine Gebirge mit kristallklaren Bergseen. Jedes weitere Tal, dass ich durchquere, öffnet den Blick in eine weitere von Gletscherflüssen durchzogene Landschaft. Ich treffe auf freilaufende Pferde und hin und wieder kleine Jurten-Siedlungen der Nomaden.
Unterkunft – Kirgistan zieht insbesondere Abenteuer an und das spiegelt sich auch bei den Unterkünftigen wider. Es gibt eine Vielzahl an sehr günstigen und gut ausgestatteten Hostels zur Auswahl.
Eine Übernachtung inklusive Frühstück sollte nicht mehr als 5-6€ in einem gemischten Schlafsaal oder 15€ für ein Doppelzimmer kosten.
Lebensmittel – Außerhalb der Hauptstadt ist es quasi kaum möglich, mehr als 3-5€ für ein Essen im Restaurant auszugeben. Ein Burger in meinem Hostel in Karakol kostet sogar nur 2€.
Bier gibt es beim Kiosk meist in großen Plastikflaschen für ca. 50 Cent pro Liter.
Anders sieht es in der Hauptstadt Bishkek aus – hier gibt es viele sehr gute und gehobene Restaurants und man bezahlt schnell mal 8€ für ein Essen.
Vor allem die Craft Biere der Stadt haben es mir angetan – super Auswahl, kosten aber ab 5€..
Transport – Transport ist hier wirklich günstig. Voran kommt man am besten mit Sammeltaxis, den Mashrutkas. Das ist günstig (ca. 5€ für die 6h Fahrt von Bishkek nach Karakol) und man hat Zeit sich mit den äußerst neugierigen Kirgisen zu unterhalten!
Trivia: Das Wort Mashrutka stammt vom deutschen Wort „Marschrute“ ab!
Eintritte – Kirgistans Anziehungspunkt sind die Berge. Es gibt eigentlich nur wenige Sehenswürdigkeiten im Sinne von Baudenkmälern oder Museen. Daher ist diese Kategorie nahezu irrelevant. Allerdings bezahlt man für die Wanderungen in den Naturschutzgebieten teilweise auch einen kleinen Obolus.
Für den Trek zum Ala-Kul bei Karakol habe ich 3,20€ bezahlt. Für das Festival der Pferdespiele am Song-Kul habe ich 12€ bezahlt (dafür gab es aber auch Mittagessen inklusive).
Teurer wird es bei geführten Touren. Ich bin zum Beispiel 2 Tage mit dem Pferd zum Song Kul geritten und habe dafür 85€ bezahlt (inklusive Übernachtung und Vollpension).
Für die 16 Tage in Kirgistan habe ich 530€ ausgegeben. Gefühlt habe ich die Hälfte davon in den Craft-Bier Bars von Bishkek gelassen 🙂
Das macht 33€ am Tag – Kirgistan ist ein absolutes Schnäppchen! Im Detail habe ich mein Geld für folgende Leistungen unters Volk gebracht:
Hier waren einige Massagen dabei, um mich von den Strapazen der Wanderungen zu erholen
Empfohlenes Tagesbudget – 30-40 EUR (Achtung: Die Empfehlung basiert auf meiner Art zu Reisen. Das bedeutet, dass du hauptsächlich in Schlafsälen von Hostels übernachtest und nur einmal am Tag im Restaurant essen gehst. Von A nach B kommst du mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder per Anhalter.)
Tipp: in diesem Teil der Welt ist es auch für Locals nicht unüblich, dem Fahrer Geld für die Fahrt zu geben – der Vorreiter des Ride-Sharing. Um keine bösen Überraschungen am Ende der Fahrt zu erleben, einigt ihr euch am Besten im Vorfeld darauf, dass ihr umsonst mitfahren wollt.
„Njiet Som“ (kein Geld) ist zwar grammatikalisch sicherlich kein Highlight. Macht aber deutlich, dass ihr dem Fahrer kein Geld für die Fahrt geben wollt.
In der Regel gab es bei mir auch keine Probleme damit.
28. September 2019